Der Animations-Kurzfilm Tödliche Roman(z)e hat PremiereDie Mitwirkenden des von dem Kieler Autor Gerald Grote produzierten Kurzfilms Tödliche Roman(z)e sind allesamt Bücher, die in einem großen, mehrstöckigen Regal zu Hause sind. Diese Druckwerke sind keine unbeschriebenen Blätter, sondern so unterschiedlich wie die Menschen, die gezwungen sind, in einem Wohnblock zusammenzuleben. Wir begegnen schlanken Taschenbüchern und korpulenten Wälzern, treffen die mehrbändige Lexikonfamilie und ungebändigte literarische Einzelgänger, sehen heruntergekommene Schmöker und blitzsaubere Bestseller. Jene Bücher stehen auf einem staubigen Dachboden dichtgedrängt nebeneinander, wobei uns zwei ganz besondere Exemplare interessieren. Die Ehe von Madame Bovary steht auf reichlich wackeligen Beinen. Jahrelang musste die treue Gemahlin ertragen, wie ihr Gatte Felix Krull den Frauen nachstieg, sich beispielsweise mit Maria Stuart und Effi Briest die Nächte um die Ohren schlug und Minna von Barnhelm oder Marie Antoinette besuchte. Die enttäuschte Ehefrau entfloh vor gar nicht so langer Zeit den beengten Verhältnissen und hatte ihrerseits einige reizende Bekanntschaften gemacht. So traf sie beispielsweise Peer Gynt, Die drei Musketiere, und Die Brüder Karamasow. Diese frischen Freundeskreise mit ihren Hymnen an die Nacht sorgen nun bei ihr für eine Verwirrung der Gefühle, bringen aber auch neues Selbstbewusstsein. Alle jemals gehegte Zuneigung zu ihrem Mann ist jetzt Vom Winde verweht. Mike Hammer ermittelt (als Buch) Vom 1. bis 7. April 2004 wird Tödliche Roman(z)e als Vorfilm der isländischen Produktion Noi Albinoi im Kommunalen Kino Kiel zu sehen sein. |