Bücher sind etwas Magisches: Man kann in ihnen Gedanken lesen.

Aus „Tödliche Roman(z)e“ wird „Fatal Romance“

Zur Erinnerung: Die Mitwirkenden des Kurzfilms „Tödliche Roman(z)e“ von Gerald Grote, Karsten Weyershausen und Claus Oppermann (gefördert von der MSH) sind allesamt Bücher, die in einem großen, mehrstöckigen Regal zu Hause sind. Diese Druckwerke sind keine unbeschriebenen Blätter, sondern so unterschiedlich wie Menschen, die gezwungen sind, in einem Wohnblock zusammenzuleben. Wir begegnen schlanken Taschenbüchern und korpulenten Wälzern, treffen die mehrbändige Lexikonfamilie und ungebändigte literarische Einzelgänger, sehen heruntergekommene Schmöker und blitzsaubere Bestseller.

Eine Welt aus Büchern, männlichen und weiblichen, die alle ihre eigene Geschichte, ihr eigenes Schicksal haben. Sie stehen auf einem staubigen Dachboden dicht gedrängt nebeneinander. Die Atmosphäre dieses einsamen Abstellraumes und die allgegenwärtige Enge bringen es mit sich, dass sich auf allen Ebenen des Bücherbords eigenartige Dinge abspielen.

Der Abstellraum unter dem Dach wird zum Symbol, zum Boden der Tatsachen, auf dem wir letztendlich alle zurückkehren müssen.

Das Projekt war ein Experiment, inhaltlich und technisch. Aber es stellte sich nicht quer. Es gelang und bewies seine Tauglichkeit als ein sehenswertes Produkt zeitgenössischer Kunst. Die Filmbewertungsstelle gab ihm das Prädikat „besonders wertvoll“ und die Auszeichnung „Kurzfilm des Monats“.

Mittlerweile hat sich „Tödliche Roman(z)e“ zu einer der erfolgreichsten Kurzfilm-Produktionen des Jahres entwickelt. Mehr als 30 Festivals haben ihn ihrem Publikum gezeigt und die Reaktionen waren immer ganz besonders positiv. Drei erste, zwei zweite und zwei dritte Preise sprechen eine deutliche Sprache.

Nun wurde das achteinhalb-minütige Werk zum Festival nach Buenos Aires eingeladen. Aus diesem Grund hat die AG Kurzfilm die Förderung der Untertitelung bewilligt. Damit sind die Weichen gestellt worden, dass die 35mm-Produktion nun auch im Ausland für Furore sorgen kann.

Mit dem Film „Tödliche Roman(z)e“ ist nicht nur eine Ware entstanden, sondern gleichzeitig ein Kulturprodukt mit ästhetischem Reiz für jeden Augenblick. Ein bewegtes Beispiel und bewegendes Spiel um Erwartungen, Gefühle und Faszinationen. Ausgehend von dem Gedanken, dass Bücher einerseits den Blick auf eine fremde (Fantasie-) Welt lenken, andererseits in der Fantasie ihrer Leser durchaus ein buchstäbliches Eigenleben führen. Die allgegenwärtigen Zitate aus literarischen Werken, die sich unserer Alltagssprache bequem eingenistet haben, und die vielen Adaptionen in anderen Kunstformen zeigen das nur überdeutlich. Ausspruch und Anspruch sind nicht zwangsläufig Gegensätze. Das wird in diesem Film zur vergnüglichen Gewissheit.

Bücher geben uns zweierlei in die Hand: Wir können sie verstehen und begreifen.

Weitere Informationen unter www.toedliche-romane.de.

(nach einer Pressemitteilung der Autoren)

zurück zum Inhalt