DIE DREHBANK

von Bernd Fiedler, 6 Seiten, D 2005

Konzeption für eine andere Form der Programm-Produktion in Deutschland; hier als „Kieler Modell“ vorgestellt, um auch in einem kleinem Bundesland wie z. B. Schleswig-Holstein mit sehr begrenzten Etats abendfüllende Spielfilme drehen zu können.

Dieses Modell, welches die Veränderungen und Entwicklungen in der Filmproduktion berücksichtigt, sieht vor allem in der aktuellen Situation auch eine Chance; es läuft unter dem Namen DIE DREHBANK.

Die Situation in der klassischen Filmproduktion

Viele kreative Film- und Fernsehleute entwickeln aus ihrem Arbeitsalltag heraus immer wieder eine heimliche Vision für ihre zukünftige Arbeit. Und zwar diese: Eine kompakte Programmproduktion funktioniert mit dem denkbar geringsten Reibungsfaktor, weil alle Mitarbeiter und Mittel bis ins Detail optimal aufeinander abgestimmt werden.
Bei industriellen Entwicklungs- und Fertigungsprozessen nennt man so etwas „Matched Impedance“.
Auch für die Neuen Medien ist dieses Verfahren generell anwendbar, wenn man von drei Voraussetzungen ausgeht.

1. Film- und Fernsehproduzenten blicken auf eine über 100-jährige Berufserfahrung zurück. Nutzt man zusammen mit dem technischen Fortschritt intelligent diese Erfahrungen und Fähigkeiten, bilden sie eine sehr solide Basis zur Bewältigung laufender und neuer Produktionsaufgaben.

2. Erfahrene Mitarbeiter wissen, dass die Herstellung guter Filme und TV-Sendezeit zu über 98% aus nachprüfbarem Handwerk, kalkulierbarer Organisation, Technik und Finanzierung besteht.
Die restlichen 2% künstlerischer Eingebung sollte man endlich etwas weniger ehrfurchtsvoll, dafür um so kompetenter behandeln.

3. Durch gesellschaftliche und technische Entwicklungen hat sich unser Produktionsalltag in den letzten Jahren stark verändert.
Zwar haben wir alle das vom Kopf her schon komplett erfasst, in der Praxis aber handeln wir in einzelnen Bereichen öfter noch wie Leute von gestern. Das sollten wir ändern. Aus unserem gewandelten Verstehen und Sehen muss nun die neue Form des Lichtspiels wachsen.

Distribution und Vertriebsmärkte

Die Zeit ist reif für einen Versuch in der Produktion abendfüllender Filme, die sich am Beispiel eines bestimmten, preiswerten Programmtyps besonders klar demonstrieren lässt.
Digitale Medientechnik und gewandeltes ästhetisches Denken ermöglichen endlich den Versuch einer „Nische mit Qualität und Quote“.
Grundsätzlich erwarten wir schon in nächster Zukunft weltweit ein äußerst leistungsfähiges Datenverteilungsnetz, das Television und Kino mit einschließt.
Riesige Datenmengen aller Art können dann billig in jede Ecke der Welt transportiert und dort auch verarbeitet werden. Besonders für unsere Branche heißt das: Über erheblich verbesserte Leitungen, Beamer und Bildschirme kann aus mehreren vernetzten Großrechnern weltweit einem riesigen Publikum eine ungeheure Programmvielfalt in bester technischer und inhaltlicher Qualität angeboten werden. Daran arbeitet man bereits überall emsig.
Die gesamte Verteilerstruktur wird gerade mächtig aufgewertet. Wahrscheinlich werden wir schon bald für eine gut durch organisierte globale DATENBANK drehen!
Klassische TV Programmgestaltung im heutigen Sinn wird dann nicht mehr eine so starke Rolle spielen, da jeder Haushalt in Zukunft über einen multimedialen Netzanschluss verfügt und einen leistungsfähigen Festplattenrekorder. Der speichert die vom Zuschauer eigenhändig in der Datenzentrale ausgewählten und herunter geladenen Programme und hält sie sozusagen jederzeit auf dem hauseigenen Datenparkplatz abrufbereit.
Daneben gibt es dann sicher auch spezielle Firmen und Institute, die ein sehr genau gestaltetes individuelles Programm anbieten. Die neue Realität: Jeder noch so ausgefallene Wunsch kann preiswert und gut bedient werden.

90 Minuten für deutlich unter 200.000 EUR

„Nische mit Qualität und Quote“ bedeutet deshalb aber nicht, dass man gestalterisch, organisatorisch und produktionstechnisch bei Null anfangen muss, denn die hier angepeilte Programmperspektive ist in der Tradition von Film und Fernsehen schon von langer Hand vorbereitet worden.
Deshalb muss nicht alles neu erfunden werden. Schon gar nicht geht es hier um eine Revolution in den Medien. Um was also dann? Gemeint ist der 90 Minuten-Film mit kompaktestem Budget (deutlich unter 200.000 Euro).
Entgegen manchmal geäußerter Skepsis bietet z. B. das traditionelle Genre des Fernseh-Films auch im sehr preiswerten Bereich kommerziell und ästhetisch prestige-trächtige Erfolgsaussichten.
Zahlreiche Beispiele aus der Geschichte des Films und Fernsehens beweisen, dass man mit wenig Aufwand große Wirkung erzielen kann. Nicht nur in kultureller Hinsicht sondern auch an der Kasse oder bei der Quote.
Und hier nun zeigen wir ganz bewusst auf Schleswig-Holstein, wo man die Knappheit der Mittel schon so lange betont, wie hier der Hering gefangen wird.
Aber auch in Kiel oder Ahrenviöl träumt der praktizierende Filmemacher davon, endlich einmal einen abendfüllenden Spiel- oder Fernsehfilm im eigenen Land vollständig zu finanzieren und zu produzieren. Bisher jedoch scheiterten diese Vorstellungen immer an den hohen Kosten und am Geldmangel und man begnügte sich mit Beteiligungen oder Kurzfilmen. Oder grübelte perforiert vor sich hin.
Diese Verfahrensweise hebt nicht gerade das Selbstbewusstsein.
Vor allem ist sie seit kurzem auch nicht mehr aktuell, wie die Produktionsmöglichkeiten mit DV oder HDV zeigen.
Nach dem Motto „eine intelligente Zielgruppe braucht intelligent produzierte Programme“ gestaltet sich die Materie in diesem Fall erfreulich überschaubar, denn man adressiert hier ja ein ganz bestimmtes Publikum, das keine bestimmte, feste Sendezeit bevorzugt und den üblichen finsteren Kinobesuch gar mehr so prickelnd findet. Wer sind diese Leute?
Gemeint ist eben diese weniger massenhafte Klientel, die eigentlich erst nach 22 Uhr mit dem Fernsehen beginnt. Oder auch morgens. Oder mitten am Tag. Zuseher, die gar nicht einsehen, warum sie zwei Stunden lang in einem völlig dunklen Raum tatenlos neben einer schönen Frau ihre Zeit damit vertrödeln sollen, dass sie irgendwelchen amerikanischen Schlapphüten bei der Landarbeit zu gucken.
Diesen interessanten Leuten kann man doch keine feste Fernsehzeit zwischen 20 und 22 Uhr vorschreiben. Oder ein pünktliches Sehtraining in der Black Box.
Um sich dermaßen gängeln zu lassen, hat solch ein Elitepublikum viel zu viel Selbstbewusstsein.
Für uns wird diese ausgesuchte Zuschauergruppe zudem aufgewertet durch ihre ungewöhnlich hohe Prozentzahl an Entscheidungsträgern. Deren Vertrauen gilt es vor allem zu gewinnen.
Da diese Leute in der Regel über einen soliden Wirtschafts- und Bildungshintergrund verfügen, leben sie eher nach mittel- bis langfristigen Wertstrategien.
Deshalb sind sie sich EINIG in der Erwartung, dass ein Film- und TV Programm in erster Linie QUALITÄT bedeutet und dann erst KONTINUITÄT. Da ist man hier ausgesprochen solidarisch.
Nicht zuletzt der Verdruss über das „normale“ TV-Serientheater, „Pilcher-Gesülze“ und deutsche Kino-Komödien macht die wacheren Zeitgenossen unter uns ganz bestimmt zu einem begeisterten und dankbaren Zielpublikum für unsere zukünftigen kleinen witzigen Film- und Fernsehperlen.
Unterhaltung wird bei lebendigen Menschen nämlich als ein gesunder Bestandteil von Bildung verstanden, anspruchsvolle Dramaturgie steigert das natürliche Rezeptionsvergnügen.

Story und Rahmenbedingungen für den Feldversuch

In unserem Land kann man unter den gebildeteren Leuten ganz eindeutig eine verächtliche und misstrauische Haltung gegenüber Film und Fernsehen feststellen. Woran diese Medien selber nicht ganz unschuldig sind, denn leider entwickeln sich unsere TV-Programme und Filme immer mehr zum Manieristischen hin, zum Unterhaltungsmüll, den keiner sehen will. Da müsste mehr Substanz rein! Wie sagte doch der große Shakespeare: Mehr Inhalt, weniger Verpackung!
Unsere alternativen Programme sind nicht KUNST, die ja nach westlichem Verständnis einem stark dynamischen Prinzip folgt. Das heißt, andauernd muss der Künstler neue Formen suchen und noch so ausgefallene Wege gehen, auch wenn das Publikum ihm da kaum folgt und an den Resultaten wenig interessiert ist.
Man denke nur an das allgemeine nun schon lang andauernde Unbehagen über die atonale Musik, die mir wie ein Drama ohne Held erscheint. Jedenfalls werden die Neutöner meistens nicht als sehr unterhaltend empfunden. Das menschliche Ohr fühlt sich eben nicht wohl in der Welt ohne Notenschlüssel und singbare Melodien.
Und auch unser Auge braucht ein Zuhause.
Wir „Drehbanker“ folgen der Idee des emotionalen Vertrauens, das wieder mehr das Zugehörigkeitsgefühl der Menschen zu einem bestimmten Kulturkreis stärken soll. Deshalb können unsere Programme gar nicht Kunst sein, tragen jedoch starke künstlerische Prägung.

Ansprüche an die einzelnen Gewerke: Drehbuch - Produktion/Redaktion - Besetzung - Kamera - Licht/Studio - Ton - Schnitt - Vertrieb

Nicht nur die Produktionskosten müssen stimmen, sondern vor allem die Resonanz bei unserem besonderen Publikum. Das heißt aber nicht etwa, dass der Programmmacher die Zuschauer danach fragen soll, was sie sehen wollen.
Das muss er selber spüren, besser noch, WISSEN!
Denn er ist einer von ihnen. Er kennt die Bedürfnisse und Sehnsüchte seiner Leute.
Er ist der MORITATENSÄNGER der Neugierigen und Aufgeweckten.
Also muss er klar erzählte Geschichten wählen, deren Inhalte jeden einzelnen in dieser Zielgruppe betreffen und berühren. Wie ein schlichtes Lied.
Das Geschehen dreht sich um Personen, mit denen sich jeder hier identifizieren kann. Hauptsächlich geht es deshalb um Gefühle und Geschäfte.
Die einfach und zugleich elegant gebaute Story sollte nicht mehr als zwei bis drei tragende Rollen enthalten. Bevorzugt werden Alltagsgeschichten, deren Dynamik hauptsächlich durch menschliche Impulse angetrieben wird (Human Touch).
Zwar wird man die Storys weder politisch noch moralisch irgendwie zensieren, jedoch sollte die Dramaturgie geradeaus sein und die Geschichte eine integrierende Botschaft vermitteln. Die Inhalte müssen sozusagen aus einem sozialen Guss sein.
Das setzt eine kulturelle Geschlossenheit voraus, die wir zur Zeit in Deutschland leider immer noch zu wenig beachten. (Auf diesem Gebiet könnten wir durchaus ein bisschen von den Amerikanern lernen. Selbst von den Dänen.) Mit regionaler Eigenart geprägte Produkte lassen sich auf der ganzen Welt sehr gut verkaufen. Womit nicht zuletzt die Finanzierung ein weiteres Mal garantiert wird.
Videonormwandlung und Ausbelichtung auf 16 oder 35 mm-Film werden inzwischen in jeder größeren Stadt als preiswerte Routinedienstleistung angeboten.

Was nun bedeutet Matched Impedance für die Praxis der Produktionsdurchführung?
Unbedingte Voraussetzung: Gute Vorbereitung! Klar!
Schon bei der Entwicklung der Texte bzw. INHALTE sollte folgendes besonders berücksichtigt werden.
Die behandelten Themen müssen aus unserem Kulturkreis kommen. Sie müssen unser Alltagsleben widerspiegeln. (Also keine Trapp-, Heidi- oder Sissi-Nostalgie.)
Wenig wichtig oder ganz vermeidbar sind aufwändige Effekte jeder Art, komplizierte Ausstattungsstrukturen, exotische Drehorte, historische Themen, übertriebene Bildauflösung sowie pralle Starbesetzungen.
In Deutschland gibt es z. B. ein großes Reservoir an sehr guten SCHAUSPIELERN, die jedoch dem breiten Publikum wenig bekannt sind, was hauptsächlich an der föderalen Kulturstruktur Deutschlands liegt.
An vielen verträumten Landestheatern tummelt sich eine erstaunliche Anzahl unentdeckter Talente. Das hier behandelte Konzept des kleinen Spiel- und Fernsehfilms eignet sich besonders gut für diese interessante Künstlergruppe.
Hier finden wir unsere Darsteller.
Die älteren von ihnen können ihre Erfahrung beisteuern, die jungen wollen ihre Begabung beweisen und sehen diesen Programmplatz als realistisches Sprungbrett.

Unser spezielles Publikum fühlt sich schon längst gegängelt durch eine gewisse einseitige Besetzungspolitik, die uns immer wieder dieselben Gesichter auf Leinwand und Bildschirm beschert.
Warum das so ist, wissen wir. Was das kostet, auch. Dass wir uns diese „Stars“ eigentlich gar nicht leisten können, und dass sie ihr Geld nicht wert sind, ist jedem Eingeweihten inzwischen ebenso klar.
Wenden wir uns also an die lebendige Provinz, aus der die erneuernde Kraft kommt.
In den Ensembles von Bielefeld, Karlsruhe oder Kiel z. B. werden wir erstaunlich gute Darsteller finden.
Diese ausgezeichneten und noch unbekannten Schauspieler können bei unseren Filmen grundsätzlich nur nach theater-ähnlichen Maßstäben bezahlt werden! Dafür aber sofort und auch mal öfter. Dasselbe gilt für die übrigen Mitarbeiter.
Das heißt, alle Produktionen mit dem landes- oder bundesweit vereinbarten Siegel „DREHBANK“ werden nach bestimmten Vorgaben abgerechnet.

Auch andere sehr brauchbare Mitarbeiter findet man sicher in den tieferen Schichten dieses riesigen deutschen TALENTPOOLS, dessen Oberfläche sich nur deshalb so selten kräuselt, weil viele Medienschaffende sich bei der Suche nach Mitarbeitern nur äußerst ungern in unbekannte Gewässer wagen. Man scheut das Risiko.
Dadurch bleibt so viel wertvolles Potential ungenutzt!
Ansprechen muss man also unbedingt diese vielen kreativen Vernachlässigten.
Diese „außerparlamentarische Opposition“ im Medienbetrieb wird begeistert auf so ein konstruktives Auffrischungsangebot eingehen. Und die Stimmung bei der Arbeit gewaltig verbessern. Und sie wird nicht nur für eine lebhafte Fluktuation der Mitarbeiter, sorgen sondern auch für eine gesunde Zirkulation.
In solch einer Kreislaufstimulation und Aufhellung des Arbeitsgeschehens liegt die große Chance für diese etwas andere Produktion der „DREHBANK“.

Das Modell DREHBANK und seine Umsetzung

Eine kleinere Crew bedeutet auch größere Verantwortung für den einzelnen Mitarbeiter. Je mehr Verantwortung der einzelne aber trägt, desto mehr fühlt er sich dem Produkt verpflichtet. So identifiziert er sich außerdem mehr mit seiner Arbeit und erreicht in jedem Fall ein besseres Resultat.
Gerade die hier angesprochene kleine Form ruft besonders nach einer kompakten Crew, in der jeder den Job des anderen versteht und notfalls mit zupacken kann.
Bei aller exakten Planung sollten wir jedoch eines nicht übersehen: Die neue technische und poetische Mobilität schenkt uns die Möglichkeit zu einer wunderbaren Spontaneität. Stets sollten wir bereit und fähig sein, aus der Situation heraus, ohne Vorbereitung eine Szene zu drehen. Frisch improvisierte Versuche kosten nicht mehr und bringen lebendige Resultate, die auch durch ihre Professionalität überzeugen.

Offene Kommunikation ist die Voraussetzung für gut abgestimmte Zusammenarbeit. Wenn jeder Mitarbeiter den Zusammenhang zwischen seinem eigenen Job und dem Gesamtproduktionsablauf begreift, wird er z. B. notwendige Kontrollen und Eingriffe der Produktion nicht als Bevormundung oder Schikane empfinden. Denn hier geht es für jeden nachvollziehbar nur um den sinnvollen Einsatz der knappen Mittel.
Erfolgreiche Programmproduktion bedeutet die vernünftige Zusammenfassung aller Kräfte zur Steigerung der Effizienz.
Voraussetzung dafür ist ein sauber geerdetes Management und eine fein abgestimmte gut motivierte Crew, die aber erheblich kleiner sein muss als sonst üblich. Grundsätzlich geht es unter anderem nämlich auch um eine drastische Senkung der Produktionskosten. Ohne Qualitätsverlust.
Weil die aufwändige, mit 35 mm-Film gedrehte Großproduktion fast immer bedeutet, dass der Produzent abhängig wird von oft branchenfremden sowie meist medienunkundigen Kapitalgebern, sind wir kreativen Medienmacher im Lauf der Geschichte zu Sklaven des Geldes geworden.
Wir alle wissen, dass wir in Deutschland schon lange nicht mehr in einem freien Produktionssystem arbeiten. Das ist sehr bedauerlich und inzwischen allein durch die technische Entwicklung auch schon völlig überholt.
Unser langfristiges Ziel sollte es deshalb sein, wieder eine rentable unabhängige Programmproduktion auf die Beine zu stellen.
Die einzig gesunde Perspektive ist es, auf eigenes Risiko für einen freien Markt zu produzieren!

Wir müssen unsere politische Mitte und kulturelle Balance wieder finden.
Auffällig z. B. bei teuren deutschen Produktionen ist oft die Zerissenheit und die Unausgewogenheit von Dramaturgie und Inszenierung. Es kommt zu keiner ästhetischen Einheit, weil wir unsere soziale und menschliche Einheit noch nicht wieder gefunden haben.
Aber es gibt Hoffnung, denn in unserem Land wächst das Bekenntnis zur eigenen Lebensart. Ohne diese werden wir auch im Mediensektor nichts Vernünftiges zustande bringen. Bekennen wir uns deshalb selbstbewusst zu unserer eigenen kulturellen EINHEIT!
Es gibt durchaus den attraktiven „German Way of Life“, dessen besondere Chancen wir in der Verbindung von technischer Tüchtigkeit, grüner Gründlichkeit und poetischer Produktion ansiedeln möchten. Eine glückliche Synthese von geliebter Tradition, gelebter Neugier und tatkräftiger Begabung.
Bei der internationalen Programmvermarktung wird sich die Eigenart unserer Lebenssicht in jedem Fall als Vorteil erweisen, denn wir bieten wirklich etwas Besonderes, das man überall erfahren möchte.
So lange auch wir selber es lieben und schätzen.
Für diese Botschaft sollten wir stehen als deutsche Europäer!
Die Idee der Programmproduktion ist grundsätzlich GLOBAL, die kulturelle Färbung der einzelnen Programme sollte möglichst REGIONAL sein. (Auch hier sind uns die Amerikaner um einige Schritte voraus, wenn man nur an deren viele für uns exotische Filme aus dem Baseball-Milieu oder gar der Militärgerichtsbarkeit denkt. Oder gar die Western. Die überall international erfolgreich vermarktet werden.)

Wir fordern mehr Leistung und weniger Eitelkeit! Mehr Inhalt, weniger Schnörkel. Weniger Lässigkeit, mehr Zuverlässigkeit!
Vergessen wir eines nie:Ddie Menschen wollen realistische Träume, und WIR sind dazu die Werkstatt, die nach Maß fertigt. Nämlich die „DREHBANK“.

Wir verstehen diesen Vorschlag für ein Produktions-Update nur als einen Teil der gesamten Programm-Produktion, die wir mit unseren Ideen jedoch durchaus beeinflussen möchten. Schon an den wenigen oben genannten Beispielen wird sehr gut deutlich, dass man endlich einmal die Produktionsstruktur als lebendigen Organismus neu überdenken und zeitgemäß umgestalten sollte.
Denn alles bewegt sich: Moving Pictures eben.

Bernd Fiedler
Deepenweg 2
24217 Stakendorf
Tel.: 04344-9542
Mobil: 0172-9714268

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