12. Filmfestival Münster

Sich zurücklehnen und den anderen entspannt bei der Arbeit zusehen. So könnte man das Programm des diesjährigen Filmfestival Münster zusammenfassen, das vom 17. bis 21. Oktober 2007 im Cineplex Münster stattfindet.

Dazu wird allerdings Schauspielerin Nursel Köse keine Zeit haben, denn sie ist Mitglied der Jury des diesjährigen Spielfilmwettbewerbs. Sie spielt eine Hauptrolle in „Auf der anderen Seite”, dem neuen Film von Fatih Akin, der in Cannes gefeiert wurde und den Drehbuchpreis gewann.

Arbeit haben, suchen, finden, darin aufgehen, darunter leiden oder aussteigen. Arbeit ist das Thema des Europäischen Spielfilmwettbewerbs, der zum zweiten Mal Bestandteil des Festivals ist. Im Film wird gelebt, gehasst, geliebt – woher das Geld dazu kommt, bleibt meist im Dunkeln. Ganz anders in den acht nominierten Spielfilmen, die um den mit 10.000 Euro dotierten Preis für die beste Regie konkurrieren: hier spielt Arbeit mehr als eine Nebenrolle, egal ob im Thriller, im Musikfilm oder im Sozialdrama.

Im deutschsprachigen Kurzfilmwettbewerb, dem Klassiker und Publikumsliebling des Festivals, zeigen junge Filmemacher und Filmemacherinnen ihre Arbeiten, die an Filmhochschulen oder auch unabhängig davon entstanden. Hier ist noch alles erlaubt, jedes Thema, jedes Genre. Der Druck, für einen „Markt“, eine Quote produzieren zu müssen, besteht noch nicht. Die Kurzfilme konkurrieren um den mit 5.000 Euro dotierten Großen Preis der Filmwerkstatt, gestiftet von der Grimm & Partner Unternehmens- und Wirtschaftsberatung, den WDR Studio Münster-Förderpreis in Höhe von 2.500 Euro und den Publikumspreis (1.000 Euro), gestiftet von den Münsterschen Filmtheater Betrieben, über den jeder Zuschauer mit seiner Stimmabgabe entscheidet. Zu den Jury-Mitgliedern beim Kurzfilmwettbewerb zählt Senkrechtstarter Philipp Roth, der das Drehbuch zu dem Überraschungserfolg „Schwere Jungs“ von Regisseur Marcus H. Rosenmüller schrieb.

Zum ersten Mal – und inspiriert durch das Thema Arbeit – wird es eine Jugend-Jury im Festival geben. Schüler und Schülerinnen aus den Abgangs-Klassen der Haupt- und Realschulen in Münster sichten in Schulvorführungen Filme, die ernst, ironisch und spielerisch vom Arbeitsleben erzählen, und vergeben einen eigenen Preis.

Im Rahmenprogramm zeigt ein kurzer, von Referenten begleiteter Gang durch die Spielfilmgeschichte noch einmal die wahren „Helden und Heldinnen der Arbeit“ und eine kleine, aber feine Auswahl von Dokumentarfilmen bietet explizit für die große Leinwand gemachte Einblicke in ferne und nahe liegende Arbeitswelten.

Die Reihe „Münster Connection“ ist den Filmemachern und Filmemacherinnen gewidmet, die in der Region leben und arbeiten. Das Programm umfasst Produktionen, die im Umfeld der Filmwerkstatt, der Kunstakademie oder der FH Design entstanden sind, ebenso wie Filme begabter Amateure und „alter“ Profis.

Und last but not least: „Filmspiegel“ heißt die deutschlandweit einmalige Festivalsektion, in der die aktuellsten Produktionen aus unserem Nachbarland Niederlande gezeigt werden und bekannte niederländische Gäste ihre Filme in Deutschlandpremieren präsentieren.

Das komplette Programm des 12. Filmfestival Münster ist unter www.filmfestival-muenster.de abrufbar.

(nach einer Pressemitteilung des Filmfestivals Münster)

zurück zum Inhalt