Internationales Naturfilmfestival GREEN SCREEN – Die Preisträger

Vier Preiskategorien – vier glückliche Sieger! Am Sonnabend, den 8. September, erhielten Jan Haft, Stephan Mussil, Carsten Orlt und Christian Herrmann jeweils einen der Filmpreise des Internationalen Naturfilmfestivals GREEN SCREEN, das vom 6. bis 9. September in Eckernförde stattfand.

Der aus Bayern angereiste Jan Haft bekam für seine atemberaubende, filmische Geschichte „Die Wiese“ den Preis für den besten Film und ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro (gestiftet von der Stadt Eckernförde) überreicht.

Der Preis für die beste Kamera und Bildgestaltung ging an Stephan Mussil. Beim Film „Wild ist der Weste(r)n“ leistete er hervorragende Arbeit und lieferte spektakuläre Aufnahmen.

Carsten Orlt wurde für seinen brillanten Schnitt bei „Tintenfische – Acht Arme mit Köpfchen“ mit dem Preis für den besten Schnitt ausgezeichnet.

Bei den Kurzfilmen überzeugte Christian Herrmanns Streifen „Al Maha – Im Visier des Falken“.

Preise für Langfilme

In der Langfilm-Jury saßen Elisabeth Saggau, Christoph Hauschild und Michael Sutor.

Preis für beste Regie

  • 1. Preis: „Die Wiese“ (Jan Haft, NDR Naturfilm 2005)
  • 2. Preis: „Wall of Death“
  • 3. Preis: „Kluge Vögel – Teil 1 und 2“

Jurybegründung: Ein scheinbar wenig attraktives Thema wird zum großen Kino: mit Mitteln des Spielfilms wissen Jan Haft und sein Team den Zuschauer anzusprechen und zu sensibilisieren. Ungewöhnliche Kameraperspektiven werden geschickt mit Animationen und atemberaubenden Fahrten verbunden. Der Schnitt funktioniert perfekt, verbindet Gegensätzliches und zaubert Effekte auf die Leinwand – kurzum er leistet, was im Idealfall verlangt wird: er fällt nicht auf. Der Text nimmt dem Betrachter an die Hand, wir hängen dem Erzähler an den Lippen und akzeptieren die Information. Nie ist sie aufdringlich oder gar bevormundend. Musik, Sounddesign runden die außergewöhnliche Produktion ab. Über allem aber steht die fantastische Idee, ein unauffälliges Sujet, wie es die Blumenwiese für viele Menschen darstellt, zum Abenteuer wachsen zu lassen. Die Idee wird konsequent und souverän erzählt. Die Regie verliert in keiner Sekunde die Kontrolle. Der Film leistet, was im besten Falle zu hoffen ist: er sensibilisiert für die Natur und erschließt sie auch all jenen Menschen, die nicht zum Tierfilmstammpublikum zählen.

Preis für beste Kamera

  • 1. Preis: „Wild ist der Weste(r)n“ (Stephan Mussil, Regie: Manfred Christ u. Harald Pokieser, ORF/NDR 2005)
  • 2. Preis: „Finnland – Bären, Elche, Riesenmarder“
  • 3. Preis: „Naturwunder Iguaçu“

Jurybegründung: Einfühlsam – mit dem Blick auf das Wesentliche – komponiert Stefan Mussil die bewegten Bilder. Er schafft es gemeinsam mit seinem Team, grandiose Landschaften, spuckende Cowboys und die verkannten Stars des Wilden Westens, die Tiere, unaufdringlich in Szene zu setzen. Ganz dem Genre des Westerns verschrieben, hält er die ironische Distanz, bleibt aber gleichzeitig dicht am Geschehen und verliert nie an Intensität. Die Lichtgestaltung ist eigen, reduziert auf das Wesentliche und niemals überzogen. Insgesamt überzeugt die Produktion durch eine professionelle Umsetzung einer originellen Idee, die einen neuen Blick auf Altbekanntes zulässt.

Preis für besten Schnitt

  • 1. Preis: „Tintenfische – Acht Arme mit Köpfchen“ (Carsten Orlt, Regie: Gisela Kaufmann, WDR/arte 2006)
  • 2. Preis: „Expedition Kondor“
  • 3. Preis: „Budapest Wild“

Jurybegründung: Es gab Produktionen, die nur durch den Schnitt zu retten waren. Sicher gilt dies nicht für „Tintenfische – Acht Arme mit Köpfchen“: Der Film besticht bereits durch herrliche Bilder und eine schlüssige Geschichte. Dennoch vermag es der Cutter Carsten Orlt, die Unterwasserszenen nicht nur lebendig zu montieren und geschickt aneinander zu reihen: Er weiht uns Betrachter ein, nimmt uns an die Hand und lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die faszinierenden, bislang wenig bekannten Sepien. Grafische Elemente zur Erklärung, effektgeladene Übergänge und der Mut zu Split Screen, zu mehreren Bildern nebeneinander, lassen die Dokumentation niemals langweilig wirken. Im Gegenteil: Der dynamische Schnittrhythmus betört und bereitet uns Lust – auf Mehr!

Lobende Erwähnungen

  • „Latern Fishing on the Lijang River“ für hohen Authentizitätsgrad der Kamera
  • „Finnland – Bären, Elche, Riesenmarder“

Preis für Kurzfilme

In der Kurzfilm-Jury saßen Mona Botros, Jin Tiemu und Florian Gloza Rausch.

  • 1. Preis: „Al Maha – Im Visier des Falken“ (Christian Herrmann, Bayrischer Rundfunk 2007)

Jurybegründung: Der Film hat die GreenScreen Kurzfilmjury durch seine Bildsprache und die technisch perfekte Umsetzung einer spannenden Thematik überzeugt. Die Zuschauer werden in die Wüste Arabiens entführt und erhalten exklusive Einblicke in die Arbeit eines Artenschutzprojektes für den in Dubai stark gefährdeten Sakerfalken. Durch gut abgestimmten Bildaufbau mit ungewöhnlichen Perspektivwechseln, Nachtaufnahmen sowie Zeitlupen- und Flugaufnahmen präsentiert der Film eine eigene Bildsprache, die sehr fein auf die Handlung abgestimmt ist und die Beziehung von Mensch und Tier in besonderer Weise unterstreicht. Dies ermöglicht es, eine sehr hohe erzählerische Dichte zu erzeugen, die den Zuschauer von der ersten Minute an fesselt. Insgesamt ist die filmerische Darstellung einer zweifellos spannenden Thematik in brillanter Art und Weise gelungen.

Weitere Infos über die Filme unter www.greenscreen-festival.de.

(nach Pressemitteilungen von GREEN SCREEN)

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