12. Filmfest Schleswig-Holstein – Augenweide 2008

Augenweide: Filmprogramm

Freitag, 23. Mai 2008

19.30 Uhr

Eröffnung des 12. Filmfests Schleswig-Holstein Augenweide

Klarinettenensemble I: Felix Stolzenberg, Carolina Schurna und Mogens Busch

„Abseits“
D 2006, 1:09 Min., Buch: Friederike Rückert, Regie, Kamera, Schnitt: Friederike Rückert, Jill Teichgräber, Darsteller: C. Kotterba, A. Wiethüchter, D. Verheecke, J. Thies, N. Titze, J. Teichgräber
Fußballspielerinnen befinden sich in einem Unterwasserraum, der die Frage nach Fiktion und Wirklichkeit aufwirft. Zu sehen ist ein Spiel mit eigenen Regeln.

Begrüßung: Bernd-Günther Nahm, Leiter Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein

Grußworte:

Klarinettenensemble II: Felix Stolzenberg, Carolina Schurna und Mogens Busch

„Pause“
Zafeiris Haitidis, Griechenland 2006, 11 Min. Aus dem Auswahlprogramm „Message to Man“, St. Petersburg
Ein ganz gewöhnlicher Tag in einer griechischen Bank. Kunden, Geld und Rechnungen ... Als ob die Zeit still stünde. Plötzlich fängt eine Bankangestellte an zu singen. Ihre Kollegen stimmen mit ein und ein langweiliger Arbeitstag wird zu einem wahren Fest.

„Inselkind“
Cristina Amrein, D 2006, 61 Min., Idee, Regie, Kamera, Ton: Cristina Amrein, Schnitt: Judith Ramsauer, Sounddesign: Michi J. Diehl, Musik: Mulo Francel, Uta Hielscher, W. A. Mozart, Produktion: Julia Kaczmarek, Filmakademie Baden-Württemberg
Auf der kleinen Hallig Nordstrandischmoor im norddeutschen Wattenmeer leben die Geschwister Ann-Kathrin (7), Henrik (5), und Erik (4). Mehrmals im Jahr gibt es „Landunter“, das Meer überflutet die Hallig und nur noch die fünf Häuser auf ihren kleinen Hügeln ragen aus dem Meer, dann ist schulfrei. Der Film begleitet die Geschwister auf ihren täglichen Streifzügen und Abenteuern und lässt sich auf ihre Sicht der Dinge ein. Die schwarz-weißen Bilder werden von Klavierstücken untermalt, einige davon stammen von einem Kind: W. A. Mozart hat sie in seiner Kindheit komponiert.

Samstag, 24. Mai 2008

16 Uhr

„Stunden weit entfernt“
Hannes Burchert, D 2007, 35 Min., Buch: Hannes Burchert, Jan Oldenburg, Regie, Schnitt: Hannes Burchert, Kamera: Dominik Friebel, Rüdiger Neumann, Ton: Jan-Willem Hasse, Torsten Pinne, Darsteller: Andreas Thiele, Peter Striebeck, Dagmar Jesussek. Unterstützt von der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH
Anton lebt gemeinsam mit seinem Onkel in dem kleinen Ort Barmstedt. Er ist eigentlich ganz zufrieden mit seiner Situation. Bis zu dem Tag, an dem seine Freundin Alice kurzerhand das Undenkbare zu tun scheint: Sie haut ab aus Barmstedt. Nach Spanien, wie sie sagt. Während der Onkel, dem das Ganze unangenehm bekannt vorkommt, das Thema Alice damit für erledigt hält, dämmert es Anton langsam: Es scheint auch eine Welt außerhalb Barmstedts zu geben.

Peter Striebeck in „Stunden weit entfernt“

„Der Riss im Regenbogen“
Rasmus Gerlach, D 2007, 58 Min., Buch, Regie, Schnitt: Rasmus Gerlach, Kamera: Oleg Weck, Christian Widuch, Ton: Stephen Nikolaj
Seit Jahren versorgt Großmutter Ursel ihre beiden Crack-süchtigen Enkel mit Essen, warmer Kleidung und Medikamenten. Für die beiden Enkel ist der Hamburger Hauptbahnhof zur Heimat geworden. Wenn sie nicht gerade im Gefängnis sind oder – wie Jens momentan – zur Drogenentzugskur in Kiel ...

18 Uhr: Filmfestival „Message to Man“, Russland

„Lavatory-Lovestory“
Konstantin Bronzit , RUS 2006, 10 Min.
Eine gewöhnliche Liebesgeschichte findet an einem dafür unpassenden Ort statt.

„Trainee“
Craig Rosenthal, Singapur 2006, 9 Min.
Ein nicht ganz professioneller Räuber betritt ein Lebensmittelgeschäft. Aber in der Kasse liegt nicht viel Geld, und er ist gezwungen, sich als Verkäufer schulen zu lassen.

„Tango Camisa“
Saida Kurpesheva, RUS 2006, 5 Min.
Füge der harten Arbeit einer Wäscherin etwas Fantasie und herrliche Musik hinzu, und du wirst einen großartigen Liebestanz zu sehen bekommen.

„Sanft“
Simon Ellis, ENG 2006, 14 Min.
Du kannst dich nicht immer auf die Hilfe und Unterstützung deines Vaters verlassen. Besonders nicht, wenn er ein sanftmütiger und hilfsbereiter Mensch ist.

„Das T-Shirt“
Hossein Martin Fazeli, Tschechien 2006, 11 Min.
Die Aufschrift auf dem T-Shirt eines Straßenverkäufers wird der Grund für eine brutale Auseinandersetzung mit einem Kunden.

„Ohne Angst“
Svetlana Fedorova, RUS 2006, 29 Min.
Zwei Jahre nach dem Ende ihrer Beziehung verbringen ein Mann und eine Frau einige Tage zusammen in einem Haus am See. Nun sind sie durch ein gemeinsames Missgeschick miteinander verbunden.

20.30 Uhr: Kurzfilmabend

„Nach dem Goldrausch“
Christian Theede, D 2007, 3:46 Min., Buch, Regie, Schnitt, Produktion: Christian Theede, Kamera: Martin D’Costa. Unterstützt von der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH
„Nach dem Goldrausch“
ist eigenwillig dank dezenter Elektronik und verstärktem Ruß-Faktor. Dennoch bleiben die FOTOS im Indie-Gebiet und machen Vocoder-Jubel noch mehr Spaß. Das dazu gehörige Video des Hamburger Regisseurs Christian Theede, der bislang bei allen FOTOS-Videos Regie führte, unterstreicht allerdings nicht den resignativen Ansatz des Textes. Eher verstärkt es visuell die Rhythmik der gesampelten Gitarren durch den Einsatz von Stopp-Trick. Gedreht wurde in der Aufwärmhalle des Berliner Olympiastadions.

„Dionysos“
D 2007, 15 Min., Regie, Animation, Figuren: Jörg Weidner, Anke Späth, Darsteller: Gordon Müllenbach, Rudolf Danielewicz (Sprecher)
In einer Welt aus Ton und Asche wird der Werdegang des griechischen Gottes Dionysos erzählt. Hineingeworfen in eine Welt voller Düsternis und Ekstase, eine Welt ständiger Wandlungen und Ambivalenz, gestorben und wiedergeboren, wird Dionysos zum Verkünder der Selbstaufgabe, zum Gott der Masken. Der Film ist ein düsterer Bilderreigen, eine Huldigung an das Symbol unserer Zerrissenheit und der Widersprüchlichkeit unseres Daseins und an den Rausch, der uns gnädigerweise uns selbst vergessen macht.

„Capture“
Florian Sonntag, D 2007, 8:10 Min. Unterstützt von der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH
Eine längst vergangene Zukunft: Überwachungsdrohnen patroullieren in den Straßen der verlassenen Städte. Haben die Menschen den Krieg verloren? Gibt es keine Überlebenden? Fragment eines Sci-Fi-Thrillers und ein Versuch darüber, wie lange man Spannung halten kann.

„Birdies“
D 2008, 5:46 Min., Buch, Regie, Animation: Ute Storm, Schnitt: Ute Storm, Gregor Stockmann, Musik: Frédéric Dubos, Heinz-Erich Gödecke, Stimmgeräusche: Kati Luzie Stüdemann, Ton: Muhammad Abdus Satter, Tonmischung: Sascha Prangen. Premiere. Gefördert von der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH
Eine Gruppe von Vögeln trifft sich am Straßenrand zu einer Mutprobe.

„Mars“
Marcus Richardt, D 2007, 16 Min., Buch, Regie: Marcus Richardt, Kamera: Sin Huh, Schnitt: Angela Tippel, Alexa Höber, Nina Schley, Ton: Jens Meininghaus, Gunnar Langhof, Musik: Christoffer Dierks, Darsteller: Anna Maria Mühe, Claire Oelkers, Yasmin Asadie, Louisa Herfert, Sarah Momoh, Liska Viezens, Hannelore Jens. Unterstützt von der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH
Lilly (Anna Maria Mühe) ist die Anführerin einer Mädchengang. Um ihren Freundinnen zu imponieren, gibt sie sich kühl und ruppig, raucht Kette und zieht ihre Klassenkameradinnen ab. Anna (Claire Oelkers) ist eine Einzelgängerin, selbstbewusst und geheimnisvoll, die sich mit Fotografie beschäftigt. Als sie Lilly und ihre Gang bei einem ihrer gewaltsamen Beutezüge beobachtet und Fotos schießt, kommt es zur Konfrontation zwischen den Mädchen. Trotz großer Unterschiede überwinden Lilly und Anna die anfängliche Feindschaft. Doch die neue Freundschaft lässt Lillys Ansehen in der Gang bröckeln. Schließlich muss sie sich entscheiden zwischen ihrem alten Leben und einer ungewissen Zukunft.

„Night Windows“
Kai Zimmer, D 2007, 5 Min. Unterstützt von der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH
Kai Zimmer filmte Fenster in der nächtlichen Nachbarschaft aus seiner Berliner Wohnung. Menschen sind darin nicht zu sehen, doch lässt die „wohnliche“ Beleuchtung erahnen, dass Menschen hinter den Fenstern zugegen sind. Den rasch wechselnden Fensterbildern sind als Soundtrack so genannte „Foleys“, Geräusche erzeugt von Geräuschemachern, unterlegt. Die Verbindung von Fenster-Still und Off-Geräusch evoziert kleine Dramen des Alltags.

„Restmüll“
Barbara Dingfelder, D 2007, 14:27 Min., Buch, Regie, Schnitt: Barbara Dingfelder, Kamera, Ton: Barbara Dingfelder, Mario Marten, Florian Dürrkopf, Hauptdarsteller: Daniel Bürger. Unterstützt von der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH
Anschaulich schildert Daniel seinen Alltag, den er exzessiv skatend mit einer kleinen Gruppe anderer Skater auf einem Skateplatz in Kiel-Gaarden verbringt. Der Film thematisiert Auszüge aus der Biografie des Kieler Skaters Daniel Bürger. Fokussiert wird das schulische Scheitern und die daraus resultierenden Drogenprobleme, die er durch das Skaten kompensiert.

„Reise zum Wald“
Jörn Staeger, D 2008, 7 Min. Regie, Kamera, Ton, Montage, Musik und Produktion: Jörn Staeger, Mitwirkung Bildbearbeitung: Ulf Staeger
„Reise zum Wald“
ist ein Filmgedicht über Wald in Deutschland. Eine Spur der Bäume führt den Betrachter durch von Menschenhand geformte Grünflächen, Forste und Urwaldreste.

„Die schiefe Bahn“
Jim Lacy und Kathrin Albers, D 2008, 9:45 Min., Buch, Regie, Kamera: Jim Lacy, Design, Animation: Kathrin Albers, Schnitt: Georg Krefeld, Musik: Ed Harris, Ton: Pierre Brandt, Produktion: Stoptrick – Jim Lacy, Kathrin Albers. Premiere. Gefördert von der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH
In der Puppentrickkomödie „Die schiefe Bahn“ geht es vordergründig um einen Eisenbahnüberfall durch ehemalige Bahnbeamte am Hamburger Hauptbahnhof. Primär aber ist der Film eine Liebeserklärung an die Zeit der roten Kunstlederpolster, des rosaroten Elefanten und an die Beamten von einst.

„Kurzes Leben“
D 2007, 9:03 Min., Buch: Johanna Freise, Regie: Daniel Šuljić, Johanna Freise, Bild/Animation: Johanna Freise, Ton: Daniel Šuljić, Stimmen: Meret Becker, Florian Schmeiser, Lena Freise, Maja Vukoje, Christian Nisslmüller, Gregor Seberg, Bruno Pisek. Deutschland-Premiere. Gefördert von der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH
Fast schwarzweiße Innenwelt eines Mädchens – von der Wahrsagerin bis zur Raumfahrt mit einem Tango zum Schluss.

„Klärung eines Sachverhalts“
D 2008, 20:10 Min., Buch, Regie: Sören Hüper, Christian Prettin, Kamera: Marcus Kanter, Schnitt: Nikolai Hartmann, Ton: Corinna Zink, Musik: Marian Lux, Darsteller: Josef Heynert, Horst-Günter Marx
Karl-Marx-Stadt 1985: Jürgen Schulz (28) wird eines Morgens von Beamten der Staatssicherheit zur Klärung eines Sachverhalts abgeholt. Im Untersuchungsgefängnis wird der aus seiner Sicht unbescholtene Wirtschaftsingenieur einer stundenlangen Befragung unterzogen. Um sein Ziel zu erreichen, zieht der vernehmende Offizier der DDR-Staatssicherheit dabei alle Register ...

Sonntag, 25. Mai 2008

16 Uhr

„Kollektion Nr. 1“
Mikhail Jeleznikov, RUS 2006, 19 Min. Aus dem Auswahlprogramm „Message to Man“, St. Petersburg
Eine Kindheitsgeschichte eines gewöhnlichen sowjetischen Jungen, von ihm selbst mittels Home-Videos und Familienfotografien erzählt.

„Die Ossis von Namibia“
Klaus-Dieter Gralow, Roger Pitann, und Hans Thull, D 2007, 60 Min., Buch: Klaus-Dieter Gralow, Regie: Klaus-Dieter Gralow, Roger Pitann, Hans Thull, Kamera: Hans Thull, Schnitt: Roger Pitann, Ton: Roger Pitann. Gefördert von der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH
Eine Spurensuche auf der anderen Seite des Globus. 15 Jahre nach dem abrupten Ende ihrer Schulzeit in der sozialistischen DDR erzählen die „Ossis“, wie sie sich selbst nennen, von ihrem erzwungenen Neuanfang in Namibia, der ehemaligen deutschen Kolonie. Im Mittelpunkt steht die Frage nach ihrer alten/neuen Heimat, nach ihrer geistigen Heimat. Der Film fragt nach Träumen, Chancen, Zukunftsplänen und Eliten und findet ein völlig unerwartetes Erbe der DDR.

18 Uhr

„Übriggebliebene ausgereifte Haltungen“
Peter Ott, D 2005 – 1983 – 2001 – 2007, 90 Min., Buch, Regie, Schnitt, Ton: Peter Ott, Kamera: Peter Ott, Margit Czenki u.v.a., Musik: Die Goldenen Zitronen. Gefördert von der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH
Sein Auftrag war, nach MEDIALER AKTENLAGE einen Film über die GESCHICHTE der Band DIE GOLDENEN ZITRONEN zu machen. Logisch, dass dabei nicht ALTE GEFÜHLE SEKUNDÄRVERWERTET, geschweige denn KAUSALKETTEN einer Erfolgsgeschichte ERZÄHLT werden sollten.

20 Uhr: Preisverleihung und Abschlussfilm

„Zuletzt befreit mich doch der Tod“
Beate Middeke, D 2007, 76 Min., Buch, Regie, Montage: Beate Middeke, Kamera: Justyna Feicht, Frank Wierke, Ton: Norbert Pobler, Sprecherin: Iris Pallmann, Produktion: Linda Matern, Camerada Film. Gefördert von der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH
Gwendolin alias Kay, die sich am 20. September 2001 im Alter von 25 Jahren das Leben nimmt, ist die unsichtbare Protagonistin des Dokumentarfilms. Anhand von Interviews mit ihr nahe stehenden Personen und ergänzt durch ihre persönlichen Tagebucheinträge zeichnet der Film das widersprüchliche Bild einer familiären Tragödie.

Programmheft als PDF zum Download (2,1 MB)

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