Highlights im KoKi Kiel

Das Kieler KoKi zeigt im September und Oktober u.a.:

Europäische Klassiker – zum 70. Geburtstag von Romy Schneider

Ludwig II.
Luchino Visconti. I/F/BRD 1972. 245 Min. Ital. OmU. Mit Helmut Berger, Romy Schneider, Trevor Howard, Silvana Mangano, Gert Fröbe
Mit einem opulenten Bilderreigen, stilsicher und poetisch entfaltet Visconti in diesem vielfach ausgezeichneten Film das kurze Leben des „Märchenkönigs“ Ludwig II., der an seinen Herrscherpflichten verzweifelt, gleichzeitig für seine ästhetischen Utopien, seine Begeisterung für Wagner und märchenhaften Bauten den Staat an den Rand des Bankrotts bringt und schließlich – abgesetzt – unter mysteriösen Umständen ertrinkt. So überzeugend hat vorher noch niemand den Geist und das Lebensgefühl des Romantizismus verfilmt. Die Außenaufnahmen entstanden überwiegend in Bayern, u.a. in der Münchner Residenz, in Schloß Berg, Neuschwanstein, Hohenschwangau, am Starnberger See. Romy Schneider übernahm auf Bitten Viscontis noch einmal die hier realistisch angelegte Rolle der Elisabeth, der Cousine des Königs. Längst arbeitete die am 23. 9. 1938 geborene Künstlerin mit Europas spannendsten Regisseuren zusammen und hat sich in Frankreich neuen Starruhm jenseits ihrer deutschen Rollenvorgaben erarbeitet. Nun nutzt sie die Gelegenheit, mit dem verhassten Sissi-Image abzurechnen. Seinerzeit erhielt der Film ein zweispältiges Echo, nicht zuletzt, weil er die Homosexualität des Königs thematisierte, und kam nur stark gekürzt ins deutsche Kino. Unstrittig aber war, was Siegfried Schober im Duktus der Zeit in der SZ schrieb: „Mit Romy Schneider allein behauptet sich in diesem zwischen Monstrosität und Strenge schwer atmenden Film das Kino als vitales, physisches, sensibles, nicht bloß den schönen Bildern und künstlichen Gefühlen huldigendes Medium, und so muss man vor allem einmal sagen, das Viscontis Ludwig II. ein Sieg Romy Schneiders ist, der nicht genug bewundert werden kann.“
So, 28.9., 19.00

fe:motion – FrauenFilmWochen

Football Undercover
David Assmann, Ajat Najafi. D 2008. 86 Min. OmU
Denkt man an den Iran, denkt man sicherlich an alles Mögliche, nur nicht an Frauenfußball. Doch genau der ist Ausgangspunkt dieser schönen Dokumentation, die viele Ebenen berührt. Im Versuch einer Berliner Frauenfußballmannschaft, ein Spiel gegen Irans Nationalmannschaft zu organisieren, zeigen sich kulturelle Unterschiede und Ähnlichkeiten. Ein inszenatorisch konventioneller, trotzdem höchst spannender und gelungener Dokumentarfilm, der das Sportereignis als realen Freiraum in einer wenig toleranten Gesellschaft nicht nur abbildet, sondern dessen Zustandekommen erst ermöglichte.
Do, 16.10. - Fr, 17.10.

Ich will dich – Begegnungen mit Hilde DoMin.
Anna Ditges. D 2007. 95 Min.
Eine junge Filmemacherin entdeckt die Lyrik von Hilde DoMin. und beschließt, die berühmte Dichterin kennenzulernen. Sie trifft auf eine wache, unkonventionelle 95-jährige in einer Wohnung voller Bücher, Rosen und Erinnerungen. Hilde DoMin., Jahrgang 1909, erzählt mit großer Offenheit aus ihrem spannungsreichen Leben: von ihrer Kindheit in Köln, von 20 langen Jahren im Exil, der Rückkehr nach Deutschland und ihrer späten Karriere als Dichterin. Gedichtverse runden das intime Portrait, das Anna Ditges von Hilde DoMin. geschaffen hat, ab.
Do, 23.10. + Mi, 29.10.

Annie Leibovitz: Life through a lens
Barbara Leibovitz. USA 2007. 90 Min. OmU
Annie Leibovitz legte einst Woopy Goldberg in eine Badewanne. Statt Wasser hatte sie Milch einlaufen lassen. Mit ihrem untrüglichen Gespür für Kompositionen, ihrer Kreativität und ihrem Blick für das Besondere hat sie unzählige ProMin.ente, aber auch Unbekannte in unvergesslichen Bildern festgehalten. Dokumentarfilmerin Barbara Leibovitz begleitet ihre ältere Schwester bei der Arbeit, gibt spannende Einblicke in ihren beruflichen und privaten Alltag und verfolgt ihren Werdegang vom Studium bis zum Aufstieg zur Chef-Fotografin beim Rolling Stone und bei Vanity Fair.
So, 26.10. - Di, 28.10.

Paula Modersohn-Becker – ein Atemzug ... von der Antike zur Moderne
Natalie David. D 2007. 83 Min.
Ein filmischer Essay über die Worpsweder-Künstlerin Paula Modersohn-Becker. Ihre Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten innerhalb ihrer Kunst führt sie zu den Impressionisten und den ägyptischen Mumienporträts. Sie entdeckt in den Mumienbildern die Vorläufer ihrer eigenen Kunst. Moderne und Antike fließen in ihre Werke und bilden ihre neue Sichtweise und ihren eigenen Malstil. Die an Originalschauplätzen gedrehte Doku zeichnet wichtige Stationen im Leben der Künstlerin nach und schafft eine wunderbare Symbiose aus Text, Bild und Musik.
So, 19.10. - Mi, 22.10.

Janis – Die Janis-Joplin-Story
Howard Alk, Seaton Findlay. USA 1974. 96 Min.
Janis Joplin gehörte bis zu ihrem frühen Tod 1970 mit ihrem expressiven Gesangsstil zu den Symbolfiguren der „Flower Power“-Generation und war die unbestrittene Queen der 60er Jahre. Janis – Die Janis Joplin-Story, einer der meistgezeigten Filme zum Thema Rock-Musik, ist eine fesselnde Dokumentation, mit der Howard Alk und Seaton Findlay der Rock- und Bluessängerin ein filmisches Denkmal setzten.
So, 19.10., 20.30

Maimouna – La vie devant moi
Fabiola Maldanado. Burkina Faso/D 2006. 60 Min. OmU
Die junge Maïmouna kämpft gegen eine uralte Tradition: Die Beschneidung junger Mädchen. Seit 1996 ist die Beschneidung von Frauen in Burkina Faso verboten, doch sie wird immer noch häufig praktiziert. Die Dokumentation begleitet die „Animatrice“ Maïmouna bei ihrer Tätigkeit für die afrikanische Organisation Bangr Nooma. Ihr Weg führt sie von Hof zu Hof, um mit den Bewohnern zu diskutieren und ihnen von den Folgen der Beschneidung zu erzählen. Dabei stößt sie immer wieder auf Aberglaube, gesellschaftliche Machtstrukturen, Ängste, Widersprüche und – ihre eigenen Wunden.
Di, 28.10., 20.30

Sisters in Law
Kim Longinotto, Florence Ayisi. GB/ Kamerun 2005. 104 Min. OmU
Die Richterin Beatrice Ntuba und die Staatsanwältin Vera Ngassa arbeiten in Kumba, einem kleinen Ort im Südwesten Kameruns, und begreifen sich als Anwältinnen von Frauen, die Opfer von Gewalttaten wurden. Fall für Fall erkämpfen sich die beiden Rechtshüterinnen Achtung in der muslimischen Gemeinde, mitfühlend gegenüber den Opfern, bestimmt gegenüber den mutmaßlichen Tätern. Eine spannende und bewegende Reise, bei der Täter und Opfer noch einmal miteinander konfrontiert werden, während die beiden Dokumentarfilmerinnen auf Kommentare verzichten.
Mo, 27.10., 20.30

Prinzessinenbad
Bettina Blümner. D 2007. 92 Min.
Zusammen gehen sie auf Partys, in Cafés oder, wenn im Sommer die Sonne scheint, ins Prinzenbad. Die 15jährigen Mina, Klara und Tanutscha sind unzertrennliche Freundinnen seit ihrer Kindheit und beim Durchschlagen durch den Kreuzberger Teeniealltag alles andere als auf den Mund gefallen. Prinzessinnenbad begleitet die Mädchen ein Stück beim Erwachsenwerden. Der um Intimität bemühte Dokumentarfilm wahrt die Balance zwischen Beobachtung und Intervention und schafft Identifikationsflächen. Dabei lebt er von der Offenheit, dem rauen Charme und den schlagfertigen Witzen der drei Protagonistinnen.
Fr, 24.10. - Sa, 25.10.

Kaltes Land
Niki Caro. USA 2005. 126 Min. Mit Charlize Theron, Sissy Spacek, Richard Jenkins
Eine wahre Geschichte liegt diesem Film von Whale Rider-Regisseurin Niki Caro zugrunde. Ein Drama über die Gleichberechtigung von Frauen in einer von Männerspielregeln bestimmten Welt. Nach dem Scheitern ihrer Ehe kehrt Josey Aimes mit ihren beiden Kindern in ihre Heimat im Norden Minnesotas zurück. Ihre Freundin Glory arbeitet als eine von wenigen Frauen im Bergbau, und sie vermittelt Josey eine Stelle in der Grube. Josey stellt sich auf Knochenarbeit ein, aber wirklich unerträglich sind nur die Belästigungen, denen die Frauen durch die Männer ausgesetzt sind.
Fr, 17.10. - Sa, 18.10.

Prinzessin
Birgit Grosskopf. D 2006. 83 Min. Mit Irina Potapenko, Henriette Müller, Desirée Jaeger, AMin.a Schichterich – Zu Gast: Birgit Grosskopf
Das Revier von Katharina, Yvonne und ihrer Gang ist eine westdeutsche Vorstadt. Sie hängen draußen in der Kälte drei Tage vor Silvester ab und schieben Hass auf die Clique von Özlem. Als Yvonne ihre Haftstrafe nicht antritt und vor der Polizei flieht, eskalieren die Ereignisse. Die harte, kompromisslos erzählte Geschichte einer Mädchenfreundschaft zwischen alltäglicher Gewalt und Ausbruchsversuchen. Der Film hält bis zum Schluss seine Spannung: Nie kann man sicher sein, was als nächstes passiert.
Di, 21.10., 20.30

Water lilies
Céline Sclamma. F 2007. 81 Min. OmdU. ab 12 J. Mit Pauline Acquart, Louise Blachère, Adèle Haenel, Warren Jacquin
Laue Sommernächte, die prickelnde Kühle eines Schwimmbades – innerhalb solch aufwühlender Atmosphäre entwickelt sich ein dichtes Drama um Freundschaft und erwachender Sexualität. Drei junge Außenseiterinnen erleben am Beginn ihrer Pubertät erste schmerzvolle Erlebnisse einer unerwiderten Liebe und gleichgeschlechtlicher Annäherungen. Der Debütfilm Water Lilies von Céline Sciamma ist ein Werk voller echter Emotionen, das den Irrungen und Wirrungen des Heranwachsens in dessen tiefste Leidenschaften zu folgen vermag.
Sa, 25.10., 22.30

Der subjektive Faktor
Helke Sander. D 1980/81. 138 Min.
Der subjektive Faktor ist ein sehr persönlicher Film, der vom damaligen Leben in der Studentenbewegung und von der Entstehung der neuen Frauenbewegung handelt. Er betont nicht das Gemeinsame, er bringt nichts auf einen Nenner, er beschreibt das Individuelle. Er macht das Staunen über die neuen Ideen nachvollziehbar. Er richtet sich gegen die im Nachhinein geborene These, dass die Frauenbewegung von der Studentenbewegung vorbereitet war. In Wirklichkeit hatte niemand daran gedacht.
So, 26.10., 19.00

Happy-Go-Lucky
Mike Leigh. GB 2008. 118 Min. OmU. Mit Sally Hawkins, Eddie Marsan
Wie die moderne Antwort auf Pippi Langstrumpf, verbreitet die 30jährige Grundschullehrerin Poppy chronischen Frohsinn in ihrer Umwelt. Ist sie vielleicht ein bisschen verrückt und verantwortungslos? Oder ist sie in Wirklichkeit ganz normal und vernünftig? Wie auch immer, alle verlieben sich in sie, was immer auch geschieht. Regiealtmeister Mike Leigh überrascht mit einem unbeschwerten Feelgoodmovie, dessen Charme man insbesondere aufgrund der überzeugenden Hauptdarstellerin erliegt.
Do, 23.10. - Sa, 25.10.

Frei nach Plan
Franziska Meletzky. D 2007. 90 Min. Mit Dagmar Manzel, Corinna Harfouch, Kirstin Block
Drei Schwestern raufen sich für die große Geburtstagsfeier ihrer Mutter zusammen. Wie bei Familienfesten nicht selten, führt das plötzliche Miteinander zum verwandtschaftlichen Overkill. Die absurde Komik wie auch Tragik des Lebens lassen die Geburtstagfeier komplett anders ablaufen als geplant – die Ereignisse überschlagen sich und die drei Schwestern müssen noch mal ganz von vorn anfangen. Ein komischer Film über die Glücksfee, über Mütter und Töchter, über Rommé statt Reden und über die Vorzüge der Schlafkrankheit beim unfreiwilligen Beiwohnen erotischer Ausschweifungen reiferer Mitmenschen ...
So, 19.10. - Mo, 20.10.

Gesches Gift
Walburg von Waldenfels. D 1997. 95 Min. Mit Geno Lechner, Antje Westermann, Stefan Kurt
Gesche Gottfried wurde 1831 in Bremen als letzte Frau öffentlich hingerichtet, nachdem sie innerhalb von 15 Jahren ihre Eltern, ihren Bruder, zwei Ehemänner, drei Kinder und etliche Freunde vergiftete. Nach außen galt sie als gute Chrsitin, liebevolle Mutter und treue Ehefrau. Vorsichtig spürt der poetische Film diesem Widerspruch nach: hinter der Fassade von Normalität tobt ein unkontrollierbarer, tödlicher Trieb, zu töten, was man liebt.
Mi, 22.10., 20.30

Kurzfilmabend I: Kurzfilme aus der Kurzfilmagentur Hamburg
Die ganze Bandbreite weiblichen Filmschaffens an einem Abend! Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber wir versprechen: Dieser Abend hat es in sich! Lustiges, Skurilles, Verspieltes, Melancholisches, Dramatisches, Drastisches – dieser Abend wird für alle BesucherInnen etwas zu bieten haben!
Sa, 18.10., 21.00

Kurzfilmabend II: Filme von Studentinnen der Muthesius Kunsthochschule
Mi, 29.10., 20.30

Neu in Kiel

Sankt Pauli! – Rausgehen, warmmachen, weghauen
Joachim Bornemann. D 2008. 90 Min. Kamera: Jan D. Gerlach
Im berühmt-berüchtigten Stadion am Millerntor in unmittelbarer Nähe der Reeperbahn trägt der FC St. Pauli seine Heimspiele aus, in einem kleinen, kaum Bundesliga tauglichen Stadion, das meilenweit entfernt von den kaum zu unterscheidenden Arenen und Multifunktionsstadien der Konkurrenz ist. Und ebenso heimelig geht es auch im Klubheim zu, in dem sich Spieler aller Nationalitäten auf die Spiele vorbereiten. Zum Kaffeeklatsch vor dem Spiel faltet der Zeugwart eigenhändig die Servietten, der Umkleideraum ist kaum größer als der eines Dorfvereins, die Trainingsanlagen wären wohl manchem Freizeitkicker zu schäbig. Und doch hat sich in den letzten Jahren ein stetig größer werdender Kult um den Verein gebildet, wurden die stets ausverkauften Heimspiele zu beliebten Partyzielen für den frühen Freitagabend, bevor es dann auf der Reeperbahn etwas rustikaler weitergeht. Dass der Verein mit Totenkopffahne und ähnlichen Symbolen seine Nähe zur alternativen Szene in den Vordergrund stellt, hat sicherlich zu seiner Beliebtheit beigetragen. Im FC St. Pauli hat der reflektierte Fußballzuschauer einen Verein, der sich offenbar nicht verkauft und dennoch immer wieder erstaunliche Erfolge feiert.
Do, 18.9. - Mo, 22.9. Zu Gast am Sa, 20.9.: Joachim Bornemann und Kameramann Jan D. Gerlach

Back to Africa
Ottmar Schmiderer. Österreich/Deutschland 2008. 97 Min.
Nach ihrer Zusammenarbeit an der herausragenden Dokumentation Im toten Winkel arbeiten Othmar Schmiderer und Andre Heller diesmal auf etwas andere Weise zusammen. Während Heller die bunte Zirkusschau „Afrika! Afrika“ initiierte und erfolgreich auf Tournee schickte, begleitete Schmiderer das Projekt und einige seiner Protagonisten mit der Kamera. Der Musiker Ebraima Tata Dindin Jobarteh, der Körperexzentriker »Huit Huit« Makaya Dimbelolo, die Tänzerin Mingue Diagne Sonko, »Waterman« Dickson Oppong und der Tänzer und Choreograph Georges Momboye sind seit Jahren mit „Afrika! Afrika“ auf Europatournee. Othmar Schmiderer ist dabei, während der Tournee, bei den Proben, vor allem aber in der kurzen, intensiven Zeit, die ihnen während der Zirkuspausen für den Besuch ihrer Heimat und ihrer Familien bleibt – in den Senegal, den Kongo, nach Gambia, Guinea und Ghana. Back To Africa erzählt mit großer Aufmerksamkeit, Sensibilität und Respekt von der Sehnsucht und der inneren Zerrissenheit der Künstler zwischen ihrem Leben zu Hause und in Europa, von ihrer außergewöhnlichen Energie und ihren mitunter abenteuerlichen Biografien, von den Lebensumständen und dem kulturellen Umfeld, in dem sie ihre Kunst entwickelt haben. Unaufdringlich nahe an seinen Protagonisten, ermöglicht uns der Film sehr persönliche Einblicke in die Vielfalt afrikanischer Lebensweisen, zeigt in Bildern von mal stiller, mal berauschender Kraft ein vielschichtiges, vitales, selbstbewusstes Afrika jenseits der Klischees von Elend und Exotik.
Do, 25.9. - Di, 30.9.

Falafel
Michel Kammoun. Libanon 2006. 83 Min. Mit Gabrielle Bou Rached
Eine Sommernacht in Beirut… Toufic, ein junger Libanese, will jeden Moment seines Lebens genießen. Immer auf der Suche nach Spaß streift er deshalb jede Nacht durch die Straßen von Beirut, trifft sich mit Freunden und Bekannten und vertreibt sich die Zeit mit kleinen Liebschaften. Doch bald bemerkt er, dass es ein Luxus ist, im Libanon ein normales Leben zu führen. 15 Jahre nach Ende des Bürgerkriegs scheint hinter jeder Straßenecke eine Zeitbombe zu ticken… Ein Sommerabend in Beirut wird zum Wendepunkt im Leben des jungen Mannes. „Philosophierende Falafel-Verkäufer, die Suche nach einem Ziel im Leben, die ganz besondere Stimmung einer warmen Sommernacht im Libanon, aber auch die Allgegenwärtigkeit der Gewalt in Beirut – aus diesen Elementen hat Michel Kammoun einen Film geschaffen, der seine Geschichte beinahe bruchstückhaft und episodisch erzählt. Zärtlichkeit, Humor und ein tiefes Gefühl der Fremdheit und Entfremdung halten sich hier die Waage und zeigen, dass das libanesische Kino gerade dabei ist, sich von den Beschränkungen der unruhigen politischen Lage im Land zu emanzipieren – sofern Frieden einkehrt im Zedernstaat.“ (kino-zeit.de)
Do, 25.9. - Mi, 1.10.

Itty Bitty Titty Committee
Jamie Babbit. USA 2006. 85 Min. OmU. Mit Nicole Vicius, Melonie Diaz
Eigentlich träumt Anna davon, Gender-Studies-Kurse auf dem College zu belegen. Stattdessen arbeitet sie in einer Klinik für Schönheitsoperationen. Wobei sie mit ihrem kleinen Busen nicht gerade ein Aushängeschild für das dort angepriesene Schönheitsideal ist, was Chef und Kollegin sie Tag für Tag spüren lassen. Auch sonst ist Frust angesagt – ihre Freundin hat sie sitzen lassen, und ihre Familie, die ihr Lesbisch-Sein toleriert, solange es in bürgerlichen Bahnen bleibt, will unbedingt, dass sie sich zur Hochzeit ihrer Schwester herausputzt. So ein Mauerblümchen, wie es auf den ersten Blick scheint, ist Anna aber gar nicht. Insgeheim träumt sie von einem wilden, selbstbestimmten Leben – und da kommt ihr die hübsche Sadie gerade recht, die eines Nachts feministische Parolen auf die Wand der Schönheitsklinik sprüht und sie zu einem konspirativen Treffen der „C.I.A.“ einlädt. Die Abkürzung bedeutet „Clits in Action“ und steht für eine radikale Frauengruppe, die Aktionen im männerdominierten öffentlichen Raum veranstaltet und eine provokante Webseite unterhält. Für Anna ist das eine völlig neue, faszinierende Welt, und schnell kommen die ersten punkigen lila Strähnen in ihr Haar – aber vor allem Sadie ist für sie ein Grund, immer wieder zu den Gruppentreffen zu gehen… Die freche, witzige und von der kraftvollen Musik diverser Frauenpunkbands vorangetriebene queer-feministische Komödie mit Anleihen bei Lizzie Bordens Born in Flames (1983) bietet neben jeder Menge anarchistischem Spaß verblüffenderweise auch „eine differenzierte Standortbestimmung des Feminismus.“ (Der Tagesspiegel)
Sa, 27.9. + Mi, 1.10., 20.30

Der Mond und andere Liebhaber
Bernd Böhlich. D 2008. 101 Min. Mit Katharina Thalbach, Andreas Schmidt, Steffen Scheumann, Fritzi Haberlandt, Biro Ünel
Als ihr ehemaliger Betrieb, eine Kosmetikbude, Pleite macht, reißt Hanna Kisten voller Parfüm an sich. Vom neuen Job an der Tankstelle, den stetigen Avancen von Knuti bis zu einer Reise in die Türkei hangelt sie sich durchs Leben – bis sie ihrer großen Liebe begegnet. Doch Gansar ist gebunden. Hanna stürzt sich in eine Amour Fou, die sie einigen Überlebenswillen und mehrere Liter Parfüm kostet. Lachend, weinend, beglückt von der Liebe, gebeutelt von Alltag und Schicksalsschlägen, kämpft Hanna sich durch, behält immer wieder nicht nur das letzte, sondern auch das beste Wort. Die Geschichte einer leidenschaftlichen Frau, die nicht viel will, sondern einfach alles – berührend, dramaturgisch ungewöhnlich und so provokant wie mitreißend, erzählt als lebhaftes und bezauberndes Kino-Märchen. Eine wunderbar lebenslustige und sinnliche Katharina Thalbach zeigt als Hanna, dass es im Leben nicht immer um Erkenntnis geht. Sondern um Leidenschaft. – Der Soundtrack zum Film wurde von Uwe Hassbecker und Ritchie Barton komponiert und produziert und von der Band Silly interpretiert. Neben dem Klassiker „So ’ne kleine Frau“ – in einer opulent-rockigen Version der Band und als zartes Duett von Sillys neuer Frontfrau Anna Loos mit Ritchie Barton am Flügel – sind bekannte und neue Produktionen zu hören.
Do, 2.10. - Mi, 15.10.

Karajan oder Die Schönheit, wie ich sie sehe
Robert Domhelm. D 2007. 92 Min.
Was verbirgt sich hinter der rätselhaften Persönlichkeit dieses Mannes, über den mehr geschrieben wurde als über jeden anderen seines Fachs? Für viele war er der Inbegriff klassischer Musik, für andere die verkörperte Musikvermarktung. Er war der letzte Potentat unter den Orchesterdirigenten und der erste erfolgreiche Musik-Manager großen Stils. Und in allem seiner Zeit voraus. Dieser Dokumentarfilm zum 100. Geburtstag (1908 – 1989) erlaubt Einblicke hinter Karajans majestätische Fassade. Aus persönlichen Erinnerungen und Gesprächen, u. a. mit Eliette Karajan, René Kollo, Anne-Sophie Mutter, Sir Simon Rattle, Sir Georg Solti, aus Aufnahmen von Proben und Konzertaufnahmen des Maestro entstand eine filmische Erzählung über Orchesterkultur, Interpretationsgeschichte und ein Lehrstück über Disziplin, Musikmarketing. Aber auch ein facettenreiches, vielschichtiges Porträt, das in seiner emotionalen Dichte viel vom Ruhm und Glanz dieses Ausnahme-Dirigenten wiedergibt.
Do, 2.10. - So, 5.10.

Lemon Tree
Eran Riklis. Israel/D/F 2007. 100 Min. OmU. Mit Hiam Abbass, Ali Suliman, Rona Lipaz-Michael
Ein Zitronenhain in der West Bank, unmittelbar an der Grenze zu Israel: Hier lebt die palästinensische Witwe Salma, hier ist sie tief verwurzelt – so wie die Bäume, die ihr Vater vor 50 Jahren pflanzte. In den Augen des zugezogenen israelischen VerteidigungsMin.isters Navon stellt der Zitronenhain seiner Nachbarin allerdings ein Sicherheitsrisiko dar – bietet er doch leichte Deckung für potentielle Terroristen. Für ihn gibt es nur eine Lösung: Der Zitronenhain muss weg. Doch da hat das israelische Militär nicht mit der resoluten Salma gerechnet, die sich vehement zur Wehr setzt ... Einmal mehr widmet sich Eran Riklis (Die syrische Braut) dem tragi-komischen Alltag in Israel/Palästina, diesmal in Form einer Rechtsstreitigkeit, deren Absurdität er mit seinem scharfsichtigen Blick in ganzer Breite entfaltet. In vielen kleinen Szenen beschreibt der Regisseur beispielsweise die unsichtbaren Grenzen, die den Frauen des Films ihren Handlungsraum nehmen. Auf der israelischen Seite fügt Mira die Ministergattin sich immer wieder dem Wunsch ihres Mannes und der Staatsräson. Als Salma sich auf der anderen Seite ein paar Mal zu oft mit ihrem Anwalt trifft, kommen Männer des Dorfes, um sie an ihre Ehre zu erinnern. Minutiös filmt Riklis den ständigen ‚Schleiertanz’ in ihrem Alltag: Kopftuch auf, Kopftuch ab, Kopftuch lose geknotet für Freunde, fest für Dorfälteste und abwehrend für Fremde. Mira und Salma, das sind starke Frauen in einem offenen Gefängnis. Die märchenhafte Konstruktion und die hübschen Bilder von LEMON TREE täuschen Harmlosigkeit vor. Doch der Schein trügt – LEMON TREE lebt in einer labilen Gefühlslage zwischen Optimismus und Pessimismus, die der Regisseur ‚Opsimismus’ nennt und die viel über den Alltag in Israel/Palästina verrät. Hoffnungsvolle Fiktion und resignierter Realismus wechseln einander ab. Das mutige Aufbegehren gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung droht immer wieder von den Realitäten erdrückt zu werden.
Do, 30.10. - Fr, 31.10.

Reisefilme – Die weite Welt im Kino

Es ist wieder soweit. Wie im letzten Herbst und Winter verleihen wir zwei Mal im Monat unseren Kinosesseln Flügel und besuchen die schönsten Reiseziele in aller Welt. Hier kann man Erinnerungen an vergangene Reisen wieder auffrischen, voller Vorfreude schon mal Impressionen für kommende sammeln oder von denen träumen, die man vielleicht nie unternehmen kann. Zum Auftakt geht es nach Japan, dem Land der Shinto-Schreine, der himmelhoch aufragenden Samuarai-Burgen und alten Kaiserstädte Nara und Kyoto. In kaum fassbarem Kontrast dazu stehen die hochmodernen Megacities wie Tokio, Osaka oder Hiroshima, durch die sich bis zu fünf Stockwerken hoch der Straßenverkehr pulsiert und die der berühmte Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen verbindet. Die nächste Station ist Island, das „trotzige Ende Europas“, geformt durch die Energie der Erde und von mächtigen Gletschern und ungezähmten Flüssen. Nach einem Besuch der Hauptstadt Reykjavik geht es über abenteuerliche Pisten durch das karge, bizarre Hochland bis in die Abgeschiedenheit der Westfjorde.

Japan
Mark Miller. ca. 93 Min.
Der Ise-Schrein sowie zahlreiche Tempel spiegeln die jahrtausende alte Geschichte des Inselreiches. Hinzu kommen die Legenden der Samurais, für die die himmelragende Burg in Himeji steht. Über Nara, der alten Hauptstadt des Kaiserreichs, führt die Filmreise zu den Tempeln von Kyoto. Nächster, atemberaubender Höhepunkt ist die Metropole Tokio: Rushhour in der U-Bahn, Wolkenkratzer, Tempel und Ginza-Shopping. Nach dem Hakone-Nationalpark geht es zu den Tempeln von Nikko und nach Takayama in den Bergen. Weitere Stationen sind: die heißen Quellen von Nagano, die Großstadt Osaka und der Tempelberg Koyasan mit seinem buddhistischen Klosterleben. Hiroshima ist aus den Trümmern des 2. Weltkrieges wieder zu einer lebendigen Großstadt erstanden. Schwergewichtige Sumo-Ringer steigen in Fukuoka in den Ring. Eine Fahrt im pfeilschnellen Shinkansen beschließt die Japan-Tour.
So, 12.10., 13.00

Island
Uta Bodenstein, Eberhard Weckerle. ca. 99 Min.
Das „trotzige Ende Europas“ wurde durch die Energie der Erde und von mächtigen Gletschern und ungezähmten Flüssen geschaffen. Die markante Hallgrimskirkja und der Heißwasserspeicher Perlan sind weithin sichtbare Wahrzeichen von Reykjavik, der Hauptstadt. Auf der Halbinsel Reykjanes sprudelt Thermalwasser in die Lavabecken der „Blauen Lagune“. Die Springquellen Geysir und Strokkur bilden mit dem Gullfoss, den „Goldenen Zirkel“ rund um Reykjavik. Mit Allrad-Fahrzeugen geht es über die Kjölur Piste durch das unbewohnte Hochland zu den Geothermalgebieten Hveravellir und Kerlingarfjöll. Am Fuß des gigantischen Vatnajökull spiegeln sich Eisberge im Gletschersee Jökusárlon. Reiten in Husey und Whale-Watching in Húsavik sind Aktivitäten auf dem Weg zum Mvatn und nach Akureyri. Wild und zerklüftet führt die Treibholzküste hinauf in die Abgeschiedenheit der Westfjorde. Die Halbinsel Snæfellsnes zeigt noch einmal Island „en Min.iature“: Mystische Gletscher, schwarze Strände und wildromantische Inselwelt
So, 26.10., 13.00

Monumente der Klassik

Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“
Ellen Fellmann. D 2006. ca. 60 Min. Deutsches Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Kent Nagano. Einführung: Prof. Dr. Karl Heinz Reinfandt, CAU
Unter dem Titel „Monumente der Klassik“ initiierte die Deutsche Welle im Jahre 2006 eine Reihe von Konzertaufführungen, bei denen Kent Nagano das Deutsche Symphonie-Orchester in der Berliner Philharmonie vor Publikum dirigiert. Das Besondere an der filmischen Umsetzung ist dabei jeweils die dynamische Kameraarbeit: Mit einem Produktionsteam von 30 Mitgliedern wird die Aufführung aus jeder erdenklichen Perspektive eingefangen – an Kränen aufgehängte, ferngesteuerte Kameras sausen über die Köpfe der Musiker hinweg, andere erkunden die konzentrierten Gesichter oder beobachten die über die Saiten fliegenden Finger. Den Auftakt der Reihe bildet Beethovens dritte Symphonie.
So, 5.10., 16.00

Klassik im Kino

Arena di Verona
Inmitten der historischen Altstadt von Verona liegt die berühmte Arena, das nach dem römischen Kolosseum zweitgrößte erhaltene Amphitheater. Seit der ersten Aida-Aufführung 1913 genießt diese Bühne einen besonderen Ruf, wegen der Akustik und wegen des unglaublich begeisterungsfähigen Publikums, das schon mal mitten in einer Szene Zugaben fordert oder lauthals mitsingt. Mit den Aufzeichnungen zweier aktueller Inszenierungen holen wir die magische Atmosphäre der Arena ins Kino: die aufwendige Bühne mit ihren prächtigen Kulissen, die Kostüme, die ausgefeilten Licht- und Toneffekte, den klaren Sternenhimmel, und fast spürt man die milde nächtliche Luft ...
Puccini: Tosca (Inszenierung: Hugo de Ana. Dirigent: Daniel Oren. Bildregie: Giuseppe De Filippi Venezia. D/I 2006. 117 Min. Mit Untertiteln. Mit Fiorenza Cedolins, Marcelo Álvarez, Ruggero Raimondi, Marco Spotti). Die berühmteste aller Puccini-Opern war mit der herausragenden Besetzung das Highlight 2006 mit bis zu 15.000 Besuchern pro Vorstellung.
So, 14.9., 18.30
Verdi: Nabucco (Inszenierung: Denis Krief. Dirigent: Daniel Oren. Bildregie: Tiziano Mancini. D/I 2007. 132 Min. Mit Untertiteln. Mit Leo Nucci, Fabio Sartori, Carlo Colombara, Maria Guleghina). Uraufgeführt in der Mailänder Scala am 9. März 1842, machte Nabucco seinen Komponisten in ganz Italien und darüber hinaus bekannt. Lange Zeit war die Oper in der Arena di Verona zuhause und für viele ist der „Va pensiero“-Chor zusammen mit dem Triumphmarsch aus AIDA der Inbegriff des „Verona-Erlebnisses“.
So, 21.9., 18.30

FilmArchitektur – mit der Architekten- und Ingenieurkammer SH

Schindlers Häuser
Heinz Emigholz. A 2007. 99 Min.
Rudolph M. Schindler (1887–1953) ist wie Bruce Goff ein Singulär der Moderne und der Begründer einer eigenständigen, kalifornischen Bauweise. Wegen seiner Wendung gegen den „Internationalen Stil“ ist er lange Zeit in der Welt der Architektur isoliert geblieben. Seine nahezu erzwungene Beschränkung auf die Bauaufgabe „Wohnhaus“ war zugleich Chance zur Entwicklung eines in vielen Varianten erprobten neuen Bauens. Holzbauweise bis hin zum All-over-Design von Möbelentwürfen und ganzen Hauseinrichtungen kennzeichnen Schindlers Stil. Sein eigenes Haus in West-Hollywood kann hier als epochales Modellhaus gelten. – Heinz Emigholz nähert sich vierzig Bauten des Architekten in und um Los Angeles wurden in Außen- und Innenansichten. Bis auf einen kurzen Prolog verfährt Emigholz dabei wie gewohnt in seiner typischen Handschrift, den Raum in einer unbewegten und unkommentierten Einstellung zu zeigen. Dabei dringen atmosphärische und klangliche Einflüsse ebenso wie die natürlichen Lichtveränderungen in den Bildraum ein und verleihen dem Raumbild die Qualität erlebter Zeitlichkeit. Alle Aufnahmen zum Film fanden im Mai 2006 statt. Der Film bildet damit auch ein aktuelles Portrait städtischen Wohnens in Los Angeles, das in dieser Ausformung noch nie dokumentiert worden ist.
Mo, 13.10., 20.30

Mit dem Stadtmuseum Warleberger Hof

Aus eigener Kraft
Franz Schroedter. BRD 1955. 78 Min.
Die junge Bundesrepublik, Mitte der 50er Jahre, zwischen Wiederaufbau und Wirtschaftswunder – Wolfsburg und das Volkswagenwerk werden zu Zeichen für das Gelingen der gewaltigen Kraftanstrengungen und repräsentieren die Wirtschaftsordnung exemplarisch. Franz Schroedters Industriefilm resümiert die dem Volkswagenwerk verbundenen Gründungsmythen und eröffnet zugleich eine Perspektive in die Zukunft, die vom Prinzip der geleisteten Aufbauarbeit getragen ist. Zu einer Tricksequenz, die in einer Folge von Überblendungen schneebedeckte Gipfel, die Pyramiden mit Sphinx und Palmen, den Urwald, schließlich Hochhäuser zeigt, berichtet der Kommentar von den Erfolgen des Produktes: „Ein Wagen, für die ganze Welt bestimmt. Er läuft über die Hochpässe der Anden, unter der Sonne Ägyptens, zu den Urwäldern Javas, zwischen den Hochhäusern der Neuen Welt, an den Gestaden des Stillen Ozeans. So sind Werk und Wagen in die Welt hinausgewachsen. [...] Im westlichen Europa fehlt kein Land, dessen Straßen von diesem Wagen nicht gewonnen wären." Wie ein Puzzle setzt sich dazu die Weltkarte zusammen, und außer dem Osten fehlt kaum ein Stück in dieser Welt. Noch ist der Traum von der Belieferung der „Brüder und Schwestern" (in der DDR) nicht wahr geworden, sonst aber gilt, was gegen Ende des Films, als ein VW das Band verlässt, bemerkt wird: „Hier endlich darf er die Erde berühren. Die Erde hat ihn, und er hat die Erde, die ganze weite Erde für sich.“
Mo, 6.10., 20.30

KoKi Underground im Roten Salon

Das KoKi zeigt in seiner neuen Reihe Abgefahrenes, Abgelegenes und Abartiges aller Art im Roten Salon und präsentiert zum Start einen Leckerbissen aus Kiel.

Avogardo – Murmansk Mutation
Eine Sexdroge aus Murmansk mutiert die Konsumenten zu Tieren. Der Drogenboss und seine Gang kämpfen um Macht und Markanteile. Der Spezialist laboriert im Labor mit Psychodrogen und unternimmt greuliche Versuche an Menschen. Alles gerät ausser Kontrolle… Genreparodie, Horror, grober Unfug? Die Sexx Action Babes in einem Splatterkrimi der besonderen Art aus Kiel.
Di, 28.10., 22.00

Zum Tag der Kommunalen Kinos

Regina Blues. Der Kampf um ein Kino
Helmut Schulzeck. Kiel 1994. 60 Min.
Von 1956 bis 1990 spielte das 'Regina', in der Holtenauer Straße, zuletzt als Teil der Ufa-Kette, bis es einer Bank weichen mußte. Viele Kieler haben hier ihre Liebe zum Film entdeckt, das Kino hat sich ins kollektive Gedächtnis unserer Stadt eingeprägt. Kinomacher und ehemalige Besucher kommen zu Wort in diesem unterhaltsamen Dokumentarfilm, der am Beispiel des Hauses zugleich wichtige Stationen bundesrepublikanischer Kinogeschichte erzählt.
Do, 30.10., 18.30

Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs

Noch bis November 2008 touren die Preisträger und NoMin.ierten des Deutschen Kurzfilmpreises 2007 durch die deutschen Kinos und begeistern ihre Zuschauer.

Programm 1: Liebe, Laster, Lebenslügen

  • 15 MINUTEN WAHRHEIT, D 2007, 18 Min., Spielfilm
  • DER KLOANE, D 2006, 10 Min., Animation
  • BECKENRAND, D/CH 2006, 19 Min., Spielfilm
  • CIGARETTA MON AMOUR – PORTRAIT MEINES VATERS, D 2006, 7 Min., Dokumentarfilm
  • GESCHWISTERLIEBE, D 2007, 5 Min., Animation
  • DAS GEFRORENE MEER, D 2006, 25 Min., Spielfilm

Do, 9.10., 20.30

Programm 2: Land gewinnen

  • DIE AKKORDEONSPIELERIN, D 2006, 30 Min., Dokumentarfilm
  • DER FÄHRMEISTER, D/CH 2006, 19 Min., Spielfilm
  • GEIGENSOLO, D 2007, 21 Min., Spielfilm
  • SCHLÜSSELKIND, D 2006, 3 Min., Animation
  • LAND GEWINNEN, D 2006, 20 Min., Spielfilm

Fr, 10.10., 20.30

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